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Steht Israel vor einem Abgrund? Der grosse Konflikt innerhalb des aktuellen Judentums und die Propheten. Teil 3

Glaubensimpuls 624 von Gregor Dalliard

Was ist denn eigentlich das Ziel JaHuWaHs? Wozu erwählte JaHuWaH das Volk Israel? Worin liegt die Bedeutung der Propheten?
Das sind zentrale Fragen, denen wir uns innerhalb dieses Konfliktes gerne stellen. Seit vielen Jahren beschäftigen uns diese Fragen, aber erst seit einigen Jahren haben wir Licht in diese tiefen Zusammenhänge des Lebens bekommen. Wie bei einem Puzzle fügte und fügt sich zusammen, was zusammen gehört. Das schafft enorme Freude und macht frei. Der TaNaCH (“AT”) gleicht einer bisher unbekannten Welt voller Schätze, in der und aus der die grossen Zeugen wie Hillel und Jahushua von Nazareth und viele andere mehr, im Laufe der Jahrhunderte lebten, wirkten und lehrten. Über den Glauben des Jahushua von Nazareth (nicht der Gottheit Jesus Christus) haben sich diese Schätze auch uns erschlossen.
Auf der Suche nach den Perlen des Lebens braucht es die Bereitschaft, Konsequenzen zu ziehen, es braucht Ausdauer und Zielgewissheit. So wie JaHuWaHim Leben des Rabbi von Nazareth die Führung innehatte, so hat JaHuWaH auch in unserem Leben die Führung übernommen (vgl. 5Mo 6,4). Den Weg hat JaHuWaH abgesteckt und das Ziel bekannt gemacht (vgl. Hes 36,24-28; Jes 2,4; Sach 9,10). Wir werden von SEINER Hand sicher durch gute und schlechte Zeiten hindurch geleitet (vgl. Ps 139, 1-18). Wir folgen IHM von Herzen und zugleich mit Verstand (vgl. 5Mo6,5; Mk 12,29-33).
Begleitende Schwächen und Stopper (Hinderer) der entdeckten Lebensenergie im Alltagsleben gibt es im Leben eines jeden Menschen. Je nach Umständen und Sensibilität des Einzelnen machen sie uns zu schaffen. Darum gehört etwa die Weisung in Spr 24,16 z. B. zum täglichen geistlichen Vitamin C. Die Einnahme dieses und anderer Vitamine stellen unsere Verfassung wieder auf die Beine.

Ein Mensch wird die Geburt aus dem Leibe seiner Mutter nie ungeschehen machen können. Nie und nimmer. Die israelitisch-jüdischen Propheten haben dieses Volk geformt. Sie waren in der Geschichte die weisende, prägende und führende Kraft, nicht die Priester, auch nicht die Könige.
Auf die Propheten berufen sich heute alle Juden, egal wo sie in ihrem grossen Konflikt gegenwärtig stehen. Ihre Lebens- und Lehrweisheiten haben sie alle geprägt und alle leben daraus. Ob das die beiden Zionistischen Gruppierungen sind, die säkularen, bürgerlichen Zionisten oder die religiösen Zionisten, die ihrerseits mit den säkularen Zionisten im Konflikt stehen, oder ob das die ultraorthodoxe Gruppierung ist, die Charedim/Naturei Karta, die gegen die beiden zionistischen Gruppierungen sind, weil sie die Entstehung des Staates Israel auf diesem Weg ablehnen und bekämpfen.
Ohne die Propheten gäbe es heute keine Juden mehr. Es gäbe kein Volk der Juden und keine Juden, die aus JaHuWaH geboren sind. Ohne die Propheten wären sie alle von den Religionen aufgesogen worden, vor allem vom Christentum. Dafür bürgt der christliche Missionsbefehl der Gründer des Christentums/Kirchenväter (Ersatztheologie), den sie dem Juden Jahushua von Nazareth in den Mund gelegt haben: “Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes” (Mt 28,19). “Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird gerettet werden; wer aber ungläubig ist, wird verdammt werden (Mk 16,16; Gal 1,8-9). Dank dem Zeugnis und dem Ausharren der Propheten sind auch wir aus JaHuWaH geboren worden.
Die israelitisch-jüdischen Propheten waren sich bewusst, dass JaHuWaH Himmel und Erde geschaffen hat und der Mensch im Bilde JaHuWaHs geschaffen ist. Das ist etwas, das kein Mensch ungeschehen machen kann. Sich darüber den Kopf zerbrechen zu wollen, wie das wissenschaftlich zu verstehen ist, mag für die Wissenschaft und den Einzelnen absolut ergreifend sein, und das ist es auch. Für die Propheten aber war dieses Wissen nicht vordergründig.
Die Wissenschaft teilt mit den Propheten die Etappen/Stufen der Entstehung dieser Welt, an deren Ende (am Ende dieser Etappen/Stufen) die Erschaffung des Menschen steht (vgl. 1Mo 1,1-31). Die Propheten stellen die wissenschaftliche Erklärung zur Entstehung der Schöpfung und des Menschen in 1Mo 1,1-31 lange vor den wissenschaftlichen Erkenntnissen bildlich dar. Einfach wunderbar.
Jedenfalls steht der Mensch und die Pflege der Schöpfung im Mittelpunkt JaHuWaHs und der Propheten, nicht die Ewigkeit. Das zu wissen ist absolut ergreifend. Früher, als wir die Propheten und den Glauben des Jahushua von Nazareth (TaNaCH) nicht kannten, dachten und glaubten wir das Gegenteil. Wir taten alles für die Ewigkeit, um der Ewigkeit willen. Das ist den israelitisch-jüdischen Propheten fremd. Davon sind alle Juden geprägt, egal welcher Gemeinschaft sie zugeordnet sind. Im Heidentum hingegen aber gibt gerade die Ewigkeit dem Leben Zweck und Sinn (Himmel, bei den Göttern sein oder Hölle, ohne Götter sein).
Über die Ewigkeit aber sollen wir uns keine Gedanken machen. Die Propheten geben uns darüber zusammengefasst klipp und klar Auskunft. Wir erinnern uns: “Und der Staub kehrt zur Erde zurück, so wie er gewesen, und der Geist kehrt zu Elohim zurück, der ihn gegeben hat” (Koh/Pred 12,7; Ps 90,3; 1Sam 2,6 u. a.). Dazu gehört das Zeugnis: “Das Endergebnis des Ganzen lasst uns hören: Höre auf Elohim (die Propheten) und halte seine Weisungen (Gebote)! Denn das soll jeder Mensch tun. Denn Elohim wird jedes Werk, es sei gut oder böse, beurteilen” (Koh/Pred 12,13-14). Wie JaHuWaH das machen wird, das geht uns nichts an. Das zu wissen steht uns nicht zu. Das zu wissen ist auch nicht nötig. Das bleibt allein JaHuWaH überlassen und das ist nicht nur gut so, sondern ausgezeichnet.

Den Propheten war klar: Der Mensch als Geschöpf JaHuWaHs und im Bilde JaHuWaHs geschaffen, wird immer nur in der Beziehung zu JaHuWaH, zu SEINEM Wesen und SEINEN Weisungen Frieden haben, Frieden finden in seinem Herzen und innerhalb der Gesellschaft. Wie aber sind die Weisungen JaHuWaHs konkret umzusetzen? Darin sind sich die jüdischen Gemeinschaften nicht einig, obwohl Die Propheten frühzeitig in der Geschichte das Ziel JaHuWaHs abgesteckt haben. (vgl. Jes 2,3-4; Jes 1,26; 45, 22-25). Die Fortsetzung folgt im nächsten Gim.

Wir denken wiederum an eines der gesetzten Ziele: “Ich JaHuWaH lege meine Weisung (Gesetz) in ihr Inneres und werde es auf ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr Elohim sein, und sie werden mein Volk sein. Dann wird nicht mehr einer seinen Nächsten oder einer seinen Bruder lehren und sagen: Erkennt JaHuWaH! Denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Grössten, spricht JaHuWaH” (Jer 31,33-34). Was heisst das?
Allen wünsche ich Shalom Shabbat, einen Shabbat der Dankbarkeit.
Mit herzlichen Grüssen

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 17. Mai 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.