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Israel im Krieg. Der innere Friede und Frieden auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens. Teil 10

Glaubensimpuls 639 von Gregor Dalliard

Zum Thema “Israel im Krieg”, wies ich im Glaubensimpuls 636 vom 24. November 2023 auf den grossen und bedeutenden Propheten Jirmejahu (Jeremia) hin, der in einer Zeit lebte, die neben dem Holocaust und dem 7. Oktober 2023 als eine der allerschwersten in der israelitisch-jüdischen Geschichte erlebt worden ist. In jenen Jahren sind viele Juden verzweifelt. Doch da waren jene Juden, vielleicht eine Minderheit, die schon immer verstanden hatten, was JaHuWaH mit der Erwählung Abrahams und seiner Nachkommenschaft erreichen will.
JaHuWaH, der Schöpfer Himmels und der Erde hat eine Botschaft an die Menschheit: Es ist der innere Friede und der Friede auf der ganzen Welt.
Darum suchte ER Menschen, die diese Botschaft erfassen, verstehen und auf dieser Erde in ihrem Leben umsetzen. Diese Menschen, die ER damit beauftragte, sollten und sollen diese Botschaft an die Menschheit weitergeben. Sie soll jeden einzelnen Menschen erreichen. Dazu sind Abraham und seine Nachkommen erwählt, berufen und gesandt worden. Diese Botschaft ist eine frohe Botschaft.
Diese Botschaft soll also jeden einzelnen Menschen erreichen und fortan seinen Alltag bestimmen, dann wird Frieden in seinem Herzen einkehren. Dieser innere Friede wird sich unter den Menschen auf dieser Erde ausweiten, trotz der von Menschen gemachten Katastrophen, wie ein grenzenloser Luxus, ein unübersehbares Atomarsenal, Kriege und Verbrechen aller Art.
Der innere Friede eines Menschen hat für JaHuWaH oberste Priorität, denn ER, JaHuWaH ist die Quelle des Lebens (Ps 36,10). Das war immer schon so und wird immer so bleiben.
Dieser innere Friede soll unter seinen Mitmenschen und in seiner Umwelt erfahrbar werden, obwohl der Mensch Mensch bleibt, d. h. obwohl er immer wieder in irgendeiner Sache versagt, aber es gilt: “Denn siebenmal fällt der Gerechte und steht doch wieder auf” (Spr 24,16). Alles andere wären fromme Illusionen. Hochmut, Verstellung und Falschheit wären dann unser tägliches Brot. Aufstehen, immer wieder, das ist eine Stärke, die dem Demütigen vorbehalten ist: “Wo Hochmut ist, da ist auch Schande; aber Weisheit ist bei den Demütigen” (Spr 11,2).
Nun, wie geschieht das? Wie kann ein Mensch den inneren Frieden finden und bewahren. Der Prophet Jirmejahu spricht aus Erfahrung, wenn er sagt: “Gesegnet ist der Mensch, der JaHuWaH vertraut und dessen Vertrauen JaHuWaH ist! Er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt und sich nicht fürchtet, wenn die Hitze kommt. Sein Laub ist grün, im Jahr der Dürre ist er unbekümmert, und er hört nicht auf, Frucht zu tragen” (Jer 17,7-8). Welch eine bildreiche Sprache, die das Thema auf den Punkt bringt! Dieses Zeugnis darf felsenfest in uns verankert sein.

Der Gerechte oder der gerechtfertigte Mensch ist nach dem prophetischen Zeugnis des TaNaCHs (“AT”) ein Mensch, der von JaHuWaH geistlich gezeugt und geboren ist wie Abraham, der JaHuWaH vertraute und vertrauen lernen durfte. “Und er vertraute (glaubte) JaHuWaH, dem El Eljon, dem Höchsten; und ER rechnete es ihm als Gerechtigkeit an” (1Mo 15,6). Weil Abraham JaHuWaH vertraute, wurde er der Freund JaHuWaHs und JaHuWaH war der Freund Abrahams. Ist das auch bei uns so?
JaHuWaH zieht ins Vertrauen, die ihm Ehrfurcht entgegen bringen (die IHM vertrauen), und sein Bund dient, sie zu unterweisen" (Ps 25,14).
“Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählt habe, Nachkomme Abrahams, meines Freundes, du, den ich ergriffen von den Enden der Erde und von ihren fernsten Gegenden her gerufen habe, zu dem ich sprach: Mein Knecht bist du, ich habe dich erwählt und nicht verworfen – fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Habe keine Angst, denn ich bin dein Elohim! Ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich halte dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit” (Jes 41,8-10).
Also die Beziehung zu JaHuWaH, das Vertrauen auf JaHuWaH ist die Voraussetzung und der Boden auf dem ein Mensch ohne Angst und sicher leben kann.

Mit seinem bedingungslosen Vertrauen auf JaHuWaH, auf den Elohim der Herrlichkeit wurde Abraham in die Absichten JaHuWaHs eingeweiht, die ER sich für alle Geschlechter dieser Erde vorgenommen hat: “JaHuWaH aber sprach bei sich: Sollte ich vor Abraham verbergen, was ich tun will? Abraham soll doch zu einer grossen und mächtigen Nation werden, und in ihm sollen gesegnet werden alle Nationen (Geschlechter) der Erde!” (1Mo 18,17). Abraham wurde innerlich zubereitet und ausgerüstet. Wunderbar! (vgl. den überarbeiteten Glaubensimpuls 180 vom 26. Februar, Gim 180).

Achten wir unbedingt darauf, zu was der grosse Prophet in dieser aussichtslosen Zeit der babylonischen Schreckenszeit aufruft! Wir kennen seinen Aufruf bereits inn- und auswendig und sind dennoch laufend bereit, darüber zu reden und bemüht, ihn umzusetzen. Wir zitieren hier seine Botschaft ein weiteres Mal: “Tretet auf die Wege, seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, wo denn der Weg zum Guten sei, und geht ihn!” (Jer 8,16). Diese Botschaft ist zutiefst aus der Verheissung an Abraham hervorgegangen: “….und in dir (in deinem Vertrauen zu JaHuWaH) sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!” (1Mo 12,3).
Was heisst das? Aus der Beziehung zu und mit JaHuWaH wie Abraham sie als Mensch pflegte (der trotzdem immer Mensch geblieben ist) wird jeder Mensch Segen ernten, der JaHuWaH vertraut, selbst wenn sein bisheriges Leben alles andere zu sagen scheint.
Mit diesen gerade genannten Aussagen ist folgende Aussage ebenso tief verwurzelt, die wir vor lauter frommem Getöse und religiösen Aktionen um in den Himmel zu kommen und ein ewiges Leben zu erlangen vergessen oder einfach ausser Acht lassen, aber gerade sie sind von absoluter Wichtigkeit in den Augen JaHuWaHs: “Er hat dir mitgeteilt, Mensch, was gut ist. Und was fordert JaHuWaH von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und einsichtig zu gehen mit deinem Elohim?” (Mi 6,8).
Der Prophet Micha (Michajahu: „Wer ist wie JHWH?“) hat diese Botschaft ebenso zur rechten Zeit in den Mittelpunkt des menschlichen Suchens und Lebens gestellt, damals, als es den Menschen schlecht ging.

Was fällt uns bei den Propheten auf? Sie fordern in den allerschwersten Zeiten des irdischen Lebens die Israeliten, bzw. die Juden auf, mit besonderer Eindringlichkeit die feste Beziehung mit JaHuWaH zu suchen und aus dieser Beziehung heraus zu leben, so wie das ihre Väter im Vertrauen auf JaHuWaH taten. Sie sollen alles fromme Getue lassen und zu JaHuWaH umkehren. Das ist das einzige, das einem Menschen hilft, besonders in schweren Notlagen.
Darum die dringliche Aufforderung nach den Pfaden der Vorzeit zu fragen und zu suchen. Das ist die Umkehr zu JaHuWaH, zu einer Beziehung, wie sie ihre Vorväter lebten, als es weder Priester, noch Schlachtopfer, noch Tempel noch Königtum gab. In Zeiten der grossen Not wiesen die Propheten auch nicht auf das Leben nach dem Tod hin, sondern auf das Vertrauen auf JaHuWaH im Jetzt, im Hier und Heute (vgl. Jer 7,3-7). Diese Beziehung wird sich auch für die Menschen, die in Zukunft auf dieser Erde leben werden, als Segen erweisen.
Die Propheten erschöpften die Menschen nicht mit lauter Spekulationen über das Leben nach dem Tod, von dem keiner etwas Genaues weiss (s. Gim 624); (s. Lim 21). Sie sprechen von keinem Retter, der da in Zukunft kommen wird und Welt und Menschen mit seinem Blut den Frieden bringen wird, wie das die Getauften irrtümlicherweise in ihrer Bibel, im sogenannten “Neuen Testament” lehren: “Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, der Herr, in Davids Stadt…. Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Friede auf Erden….!” (Lk 2,11.14). Daraus ist nichts geworden. “Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt” (1Jo 2,2). Auch daraus ist nichts geworden. Das ist eine plumpe Täuschung, eine Irreführung.

Es sei hier daran erinnert, dass Menschen in einem Land leben müssen, so auch Israel: “Hast du, unser Elohim, nicht die Bewohner dieses Landes (Kanaan) vor deinem Volk Israel vertrieben und es den Nachkommen Abrahams, deines Freundes, gegeben für immer (ewig)?” (2Chr 20,7). Das Menschen irgendwo auf dieser Erde leben müssen, auch das auserwählte Volk, das ist eine rein natürliche Notwendigkeit. Dass sie nach all den grausamen Verfolgungen der letzten 2000 Jahre durch die Getauften als Gleichgesinnte in ihrem angestammten Land zusammenleben möchten, ist ebenso verständlich.
Als Nachkommen Abrahams dürfen die Juden aber niemals etwas über den Sinn ihrer Erwählung, ihrer Berufung und ihrer Sendung stellen. Es darf niemals etwas wichtiger werden. Dieser Sinn darf niemals verdunkelt oder vergessen werden. Diese Bestimmung und diesen Auftrag haben aber viele Nachkommen Abrahams im Laufe der Zeit in irgendeiner Weise fromm umgemodelt, gering geachtet oder ganz vergessen. Wie viele im heutigen Israel diesem Sinn treu geblieben sind, wissen wir nicht. Das ist nicht unsere Sache, darüber zu urteilen. Jedenfalls gehen im heutigen Israel viele Juden einen anderen Weg als den, der ihnen vom Propheten Jirmejahu vorgegeben worden ist (s. Gim 304). Die Folgen sind die reinste Katastrophe, wie wir sie gerade erleben (s. Gim 608).
Das soll uns eine ernste Mahnung sein, denn auch wir brauchen in der Freiheit JaHuWaHs solche Ansagen, wie die des Propheten Jirmejahu. Auch uns muss das Wort der Propheten Fundament des Glaubenslebens bleiben: “Tretet auf die Wege, seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, wo denn der Weg zum Guten sei, und geht ihn!” (Jer 8,16). Alles das, was im Laufe der Geschichte hinzugekommen ist, aber der Anfangszeit nicht zum Glaubenspfad der Vorväter gehörte, muss ausgemistet werden, damit wir den Frieden nicht in vergänglichen toten religiösen Riten und Traditionen suchen und ins Unglück rennen. Das ist keine einfache Sache, aber sie entlastet, sie macht frei. Menschen, die ein solches Leben suchen und sich dafür einsetzen sind Menschen SEINES Wohlgefallens (Lk 2,14).

Der Prophet Jeshajahu (Jesaja) drückt die innige Beziehung eines Menschen zu JaHuWaH und zu seiner Botschaft, die allen Menschen zuteil werden soll, in einer ergreifend bildreichen Weise aus. Aus einem solchen Menschen fliessen Ströme des Lebens. Ein solcher Mensch nimmt im Herzen JaHuWaHs einen nicht zu fassenden Platz (Wohnung) ein: “Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Elohim, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens. Gross ist die Herrschaft, und der Friede wird kein Ende haben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer JaHuWaHs der Heerscharen wird dies tun” (Jes 9,5-6).
Ein solcher Mensch ist völlig eins und einig mit JaHuWaH. Er ist mit JaHuWaH zusammen ein Kind des Friedens und des Segens, ein Fürst des Friedens. Der Friede der aus der Beziehung zu JaHuWaH hervorgeht, wird kein Ende haben. Der Thron Davids hatte zwar sein Ende gefunden, weil JaHuWaH nie einen König wollte. Jeshajahu will mit seinem Hinweis auf Davids Thron vielmehr auf Davids Wesen im Verhältnis und im Umgang mit JaHuWaH hinweisen. Das ist eine Beziehung die in dieser Welt kein Ende haben wird.

“Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar” (Ps 16,11).
Allen wünsche ich von Herzen gesegnete Zeiten und einen erholsamen Shabbat Shalom.
Liebe Grüsse

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 19. Mai 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.